Asbest wird als natürliches Erdgestein gewonnen und seit mindestens 2000 Jahren für
vielfältige Zwecke verwendet. Der Begriff 'Asbest' stammt aus dem Griechischen und
bedeutet unauslöschlich, unvergänglich.
Asbest vereinigt in sich einzigartige Kombinationen begehrter technischer
Eigenschaften: chemische Beständigkeit, Unbrennbarkeit, Isoliervermögen,
Verspinnbarkeit, Verrottungsfestigkeit, mechanische Festigkeit sowie gute
Einbindungsfähigkeit in anorganische und organische Bindemittel.
Asbest wurde bis in die 1980er Jahre häufig vor allem
auch als Zusatz zu verschiedensten Baumaterialien verwendet.
Gesundheitliche Bedeutung:
Akute toxische Wirkungen gehen von Asbest nicht aus. Asbest wirkt also
langfristig (chronisch) krankheitsverursachend. Die Inhalation von Asbest-Fasern kann
einen fibrogenen Effekt (Entstehung von Narbengewebe; Entstehung von Asbestose) oder einen
krebserzeugenden Effekt haben.
Die Zeit zwischen dem krankmachenden Ereignis (Einatmen von Asbeststaub) und dem
Krankheitseintritt liegt bei asbestfaserbedingten Tumoren zwischen 10 und 60 Jahren.
Gefährdungsbeurteilung:
Von Asbestprodukten können durch Alterung, Erschütterungen, thermische
Wechselbeanspruchung, Luftbewegung oder Beschädigungen in erheblichem Umfang Asbestfasern
in atembarer Form freigesetzt werden, die beim Menschen zu Krebserkrankungen führen
können.
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Nach ihrem Gefährdungspotential unterscheidet man schwach
gebundene Asbestprodukte und Asbestzementprodukte:
Schwach gebundene Asbestprodukte
Charakterisierung: Asbestgehalt über 80 Prozent
Verwendung meist in Innenräumen
Anwendungen: Brandschutzmaterial: Platten
(Promabest), Spritzasbest, Asbestschnüre (Ofenrohre)
Gefährdung bei normaler Nutzung: Von direkt im Raum
vorhandenen Produkten können bereits bei Erschütterungen Fasern in die
Atemluft freigesetzt werden.
Gefährdung bei unsachgemäßer Nutzung: Unsachgemäßes
Arbeiten am Asbest kann die Atemluft mit großen Mengen von Asbestfeinstaub
belasten.
Sanierung, Entsorgung: Bewertung durch einen
Gutachter. Wenn eine Sanierung erforderlich ist: Beauftragung einer
Fachfirma. Arbeiten am Material unterlassen! Auch Kleinteile wie Pappen oder
Schnüre aus Asbest müssen fachgerecht entsorgt werden.
Asbestzementprodukte
Charakterisierung: Asbestgehalt bis etwa 15 Prozent
Verwendung überwiegend im Außenbereich
Anwendungen: Dacheindeckungen ("Eternit"),
Fassadenplatten, Balkonverkleidungen, Blumenkübel, Fensterbänke
Gefährdung bei normaler Nutzung: Bei
bestimmungsgemäßem Gebrauch setzen Asbestzementprodukte keine nennenswerten
Fasermengen frei. Stark verrotteter Asbestzement im Außenbereich kann Fasern
freisetzen.
Gefährdung bei unsachgemäßer Nutzung:
Schneiden, Bohren und Schleifen von Asbestzement setzen große Mengen von
Asbestfeinstaub fei. Beim Reinigen von Eternitdächern können ebenfalls
erhebliche Fasermengen freigelegt werden.
Sanierung: Arbeiten am Material unterlassen!
Dächer und Fassaden nur in feuchtem Zustand demontieren. Kleinteile wie
Blumenkübel oder kleinformatige Platten mit Wasser befeuchten, in eine
doppelte Plastikfolie einpacken und zukleben.
Entsorgung: In vielen Landkreisen gibt es
Sammelstellen (Wertstoffhöfe) für Kleinmengen asbesthaltiger Abfälle (z. B.
Asbestzement: Platten, Balkonblumenkästen oder kurze Rohrstücke). Für nähere
Auskünfte (Ort, Öffnungszeiten, Annahmebedingungen) wenden Sie sich bitte an
ihre kommunale Abfallberatung.
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