Schadstoffberatung Tübingen

Pentachlorphenol (PCP)

Chemische Formel: C6HCl50

PCP kam wegen seiner fungiziden Wirkung vor allem in Holzschutzmitteln zum Einsatz, beispielsweise in Westdeutschland im Holzschutzmittel Xylamon BV (in Kombination mit Lindan), in der DDR unter anderem in den Mitteln Hylotox IP und Paratectol 9025. In manchen Ländern wird PCP jedoch auch heute noch in der Textil- und Lederindustrie sowie als Imprägniermittel und zum Bläueschutz für Holz verwendet. Nachzuweisen ist es u. a. in Textilien aus Naturfasern und Druckfarben.

Der Mensch nimmt PCP auf verschiedenen Wegen auf:
• Inhalativ: über die Atmung als Dampf oder an Staub gebunden.
• Oral: mit Nahrungsmitteln oder Hausstaub (v.a. bei Kleinkindern).
• Dermal: durch Hautkontakt mit Kleidung und Gebrauchsgegenständen, z.B. Bettwäsche.

Da PCP langsam ausgast, ist bei behandeltem Material in der Wohnung mit einer andauernden Aufnahme auszugehen.

Chronische (Langzeit)Wirkungen einer PCP-Belastung sind generell nur schwer zu ermitteln. Vorrangig unspezifische Beschwerden erschweren den kausalen Nachweis, da sie auch andere Ursachen haben können. Z.B. können auch Verunreinigungen durch Dioxine und Furane oder Lösemittel für die unspezifischen Symptome verantwortlich sein.
Bei beruflich exponierten Personen wurde häufig über Hautschädigungen berichtet. Wahrscheinlich sind diese jedoch auf Verunreinigungen durch Dioxine oder Furane zurückzuführen. Außerdem traten häufig Nerven- und Gelenkschmerzen, Leber- und Nierenfunktionsstörungen sowie Schleimhautreizungen auf.

Das Beschwerdebild des sog. Holzschutzmittelsyndroms ist überwiegend unspezifisch und stellt sich als chronisches Ermüdungs- und Erschöpfungssyndrom dar: Genannt werden erhöhte Infektanfälligkeit, Hautausschläge, Gleichgewichtsstörungen, Schlaflosigkeit, Nachtschweiß, Müdigkeit, Leistungs- und Konzentrationsschwäche, Nervenschmerzen, motorische Schwäche mit Muskel- und Gelenkschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Unverträglichkeit von Kaffee und Alkohol, Haarausfall und Kopfschmerzen.

 

© Schadstoffberatung Tübingen   Dezember 2015