Durch Schimmelbefall in Wohnungen können ähnliche Symptome
hervorgerufen werden wie durch chemische Schadstoffe.
Pilze, somit auch Schimmelpilze, produzieren sog. Mykotoxine, das sind
Stoffwechselprodukte, die auf Menschen und einige tierische Warmblüter bereits in
kleinsten Mengen toxisch wirken. Sie können im täglichen Leben in bestimmten
Nahrungsmitteln vorhanden sein.
Eine Gruppe toxinproduzierender Pilze sind die Aflatoxinbildner,die sich auf
manchen Lebensmitteln ausbreiten können. Diese geben aber nur dann geeignete
Wachstumsbedingungen, wenn die Lebensmittel im feucht-warmen Milieu bei Temperaturen um 25
- 45 °C gelagert werden. Die Aflatoxine sind in minimalen Dosen krebserregend für das
Lebergewebe von verschiedenen Warmblütern, auch des Menschen und wirken außerdem
erbgutschädigend.
Beispiele für toxinproduzierende Pilze sind verschiedene Penicillium- und Aspergillus-arten.
Im folgenden finden Sie Informationen zu einigen Pilzen:
Sproß- oder Hefepilze: Die Sproßpilze sind weltweit verbreitet. Sie treten
vermehrt an Standorten mit reichem Zuckerangebot auf, so an reifen Früchten, an
vegetativen Teilen und in Blüten höherer Pflanzen, aber auch in Milch. Manche dieser
Pilze haben in den letzten Jahrzehnten auch im medizinischen Bereich an Bedeutung
gewonnen. Sie waren zwar immer in der menschloichen Umgebung vorhanden, aber ihre
Beziehung zum Menschen haben sich grundlegend geändert. Durch zahlreiche Faktoren, wie
die Massenanwendung der antibakteriellen Antibiotika, der Steroide und Immunsuppressiva in
der aggressiven Therapie, durch intravenöse Ernährung und als Folge
allgemeiner Abwehrschwäche nach Gabe von Cytostatika und nach Röntgenbestrahlung finden
Sproßpilze eine immer breitere Lebens- oder Angriffsbasis, und dies läßt sie mehr und
mehr zu Problemkeimen werden. (Saccharomyces, Candida,
Cryptococcus,Geotrichum,Rhodotorula,Sporobolomyces,Trichosporon)
Dermatophyten: Pilze aus dem Bereich der Dermatophyten befallen Haut, Nägel
und Haare. (Epidermophyton, Mikrosporum,Piedraia, Trichophyton)
Hyphomyceten: Gefährdet ist prinzipiell der ganze Respirationstrakt, weil
die Sporen inhaliert werden. Aber auch im Gehörgang und in Nebenhöhlen können sie sich
ansiedeln. Aspergillusarten sind überall vorhanden, sind anspruchslos und
praktisch nicht zu beseitigen.. Bestimmte Aspergillusarten vermögen bereits
bestehend Krankheiten nachteilig zu beeinflussen. Nicht ganz selten sind sie selber
Krankheitsursache. (Aspergillus fumigatus) (Basidiobolus, Cephalosporium,
Entomophthora, Skopulariopsis, Mucor, Rhizomucor, Absidia, Rhizopus, Altenaria,
Stemphylium , Botrytis, Chrysosporium, Curvularia, Helmithosporium, Hemispora, Nigrospora,
Paecilomyces, Phoma, Thielavia, Syncephalastrum)
Ulocladium : Uloclarium-Arten sind weltweit verbreitet. Ihr natürlicher
Standort ist der erdboden, doch leben sie auch auf verschiedenen Holzarten, z. B. Eiche,
Aspergillus: Aspergillusarten zählen zu den weit verbreitesten Pilzarten. Nur
wenige von ihnen sind Pflanzen- oder Fruchtschädlinge, einige aber Krankheitserreger des
Menschen.
Chaetomium: Die Gattung Chaetomium ist weltweit verbreitet. Ihre Arten sind alle
medizinisch ohne Bedeutung.
Cladosporum: Dieser Pilz ist primär ein Partasit des Getreides, der währen der
Sommermonate ausgestreut wird. Man findet ihn auch reichlich in Waldhumus, also auf
abgestorbenem organischem Material.
Epicoccum: Epicoccumpilze sind auf allen Kontinenten zu finden. Ihre Sporen
findet man währen des ganzen Jahres im atmosphärischen Bereich, auch im menschlichen
Wohnbereich sind sie vorhanden. Auf abgestorbenen Pflanzenteilen bilden sie typische
kleine, dunkle Pusteln.
Fusarium: Bis heute wurde ein Drittel aller Fusarien als Toxinbildner
identifiziert. Fusariumsporen spielen eine nicht unbedeutende Rolle als Allergenträger
bei Bronchialsthma.
Monilia:Der unter der Trivialbezeichnung roter Brotschimmel bekannte
Fadenpilz ist oft in Wohnungen vorhanden. Seine Sporen können sich leicht auf
ekzematöser Haut ansiedeln.
Penicillium: Die Penicillien (Pinselschimmel) sind in der Natur und
in der unmittelbaren Umgebung des Menschen außerordentlich weit verbreitet. Bisher sind
weit über 100 Arten bekannt geworden. Ihr Lebensbereich ist der Erdboden, der Kormus
höherer Pflanzen, auch deren abgestorbene Bestandteile, da viele von ihnen zum
Zelluloseabbau befähigt sind. Penicilien greifen primär weder Haut noch innere Organe
an, da ihnen invasive Eigenschaften fehlen. Es wird ihnen aber eine Rolle als auslösender
Faktor von bestimmten Formen des Bronchialasthmas zugeschrieben. . Eine besondere
Bedeutung erlangte jene Penicilliumgruppe, die sich durch ihre Fähigkeit zur Bildung von
Antibiotika auszeichnet.Die Vorliebe der Penicillien für zuckerreiches Substrat ist im
täglichen Leben zu beobachten: nicht verschlossene Obstsäfte, Marmelade usw. werden oft
sofort besiedelt und mit einer dichten blauen, grünen oder gelben Myceldecke überzogen..
Einige Arten wurden als Toxinbildner auf Lebensmitteln und Früchten erkannt
Trichoderma: Einige Trichodermaarten sind Antibiotikabildner (Gliotoxin). Sonst
ist diese Gattung ohne Bedeutung für die menschliche Pathologie.
Verticillium: Für Mensch und Tier ist dieser typische Anflugpilz als
Krankheitserreger ohne Bedeutung.
Weitere Infos zu Schimmelpilzen
Für die Zusammenstellung der Informationen verwenden wir
neben der einschlägigen Literatur u.a.auszugsweise Informationen und Veröffentlichungen
der PMA Sindelfingen GmbH und des Bremer
Umweltinstituts
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